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Nordgreen Guardian

Ich muss ja ehrlich sagen die Nordgreen Guardian sagte mir vorher gar nichts. Ich habe die auch nicht gefunden, sie hat mich gefunden.

Nordgreen Guardian – ein neuer Stern am erschwinglichen Uhrenhimmel?

Ich muss ja ehrlich sagen die Nordgreen Guardian sagte mir vorher gar nichts. Ich habe die auch nicht gefunden, sie hat mich gefunden. Nordgreen hat mich angeschrieben und gefragt, ob ich keinen Spaß dran hätte einen Bericht über eine Nordgreen Uhr zu schreiben. Ich habe mir die Produktpalette angesehen und die Einzige, die hier in den Blog passt, ist halt die Guardian. Die anderen haben auch ein großartiges Design, aber sind alles Quarzuhren. Nur die Guardian ist eine Automatik, darum viel meine Wahl auf dieses Modell.

Nun ist die Uhr da und ich habe sie mir vor dem Bericht wirklich ausführlich zu Gemüte geführt. Insgesamt ist diese Uhr, wie die anderen Modelle von Nordgreen, eine interessante Mischung an Designs. Man findet an dieser Uhr viele Ähnlichkeiten zu anderen Uhrenmarken, aber ich habe selten so eine gelungene Kombination gesehen.

Allein die Zifferblatt-Zeiger Partie ist eine gelungene Mischung aus Mondaine und Braun Design, klar, einfach strukturiert, funktionell, aber auch sehr zeitlos. Das, bis auf das Logo, komplett cleane Zifferblatt hat eine richtige Tiefenwirkung, aber da gehe ich später noch darauf ein.

Nordgreen Guardian Abmessungen
Nordgreen Guardian Seitenansicht liegend

Das Armband ist eine Mischung aus der Patek Philippe Nautilus und der Girard Perregaux Laureato, beides Uhren von Gerard Genta. Den Anschluss des Armbandes, mit den halbbreiten Federstegen kennt man von alten Omega-Modellen.

Im Grunde ist diese Uhr ein bunter Stilmix, der aber hier wirklich zusammenpasst. Aber bei dieser Uhr geht es nicht nur um Design, sondern auch um Zuverlässigkeit, Genauigkeit und auch Nachhaltigkeit. Nordgreen verfolgt ein sehr nachhaltiges Ziel mit der Guardian. Und wer sieht dieser Uhr schon an, dass hier recycelter Stahl und Messing verarbeitet wurde.

Aber kommen wir jetzt erst einmal zu den technischen Daten der Uhr.

Durchmesser:40mm
Uhrwerk:Miyota 9039
Frequenz:4 Hz (28.800 Halbschwingungen)
Gehäuse:316 Edelstahl (zu 85% recycelt)
Lünette:316 Edelstahl (zu 85% recycelt)
Armband:316 Edelstahl (zu 85% recycelt)
Wasserdichtigkeit:10 ATM
Glas:Saphirglas

Die Guardian gibt es als 40mm und 36mm Durchmesser. Und ich muss sagen, die 40mm werden vom Zifferblatt fast vollständig ausgefüllt. Das Dial ist riesig. Im Vergleich zu vielen anderen Uhren, die noch eine breite Lünette, oder überstehende Gehäuseteile haben, konzentriert sich die Nordgreen Guardian genau auf das, was sie soll, die Zeit anzeigen. Meine Seiko Sports hat einen Durchmesser von 41mm und wirkt fast klein neben der Guardian.

Nordgreen Guardian Größenvergleich gegen Seiko Sports

Aber bleiben wir einmal direkt bei der Anzeige. Das Dial hat eine Tiefenwirkung durch eine Abstufung im Dial. Es hat die Form einer flachen Schale mit 2 Abstufungen. Das Dial wird aus recyceltem Messing hergestellt. Zum Recycling-Thema bei Nordgreen komme ich später nochmal, weil ich die Wertschöpfungskette echt erwähnenswert finde.

Die äußerste, dritte Ebene sieht aus wie aufgesetzt. Hier sind Sekundenmarkierungen gebohrt und sehr dünne und feine Indizes aufgesetzt. Das Zifferblatt ist komplett frei und ohne Aufdruck, bis auf das sehr kleine Logo mit Nordgreen Schriftzug. Die Öffnung für die Zeigerachsen ist größer als bei anderen Uhren. Hier wurde ein Ring montiert, der aus poliertem Titan ist. Ein netter optischer Einfall, den ich so bisher noch nie gesehen habe. Es wirkt fast wie ein kleiner Turm, der aus den Tiefen nach oben wächst. Aber durch diesen Sichtring ist die optische Fokussierung auf das Zifferblatt nochmals unterstützt. Auch der Sekundenzeiger ist aus Titan gearbeitet. Die Abstufungen des Dials werden noch durch die Zeigerlängen unterstützt. Der Stundenzeiger läuft auf Ebene 1, Minutenzeiger auf Ebene 2 und der Sekundenzeiger auf Ebene 3. Die Indizes auf dem Zifferblatt sind verchromt und die Zeiger sind anthrazit. Hierdurch hat man einen sehr hohen Kontrast zum hellen Dial und eine sehr gute Ablesbarkeit.

Wallpaper Guardian klein

Die Lünette ist aus 316 Edelstahl und von oben sehr schmal gearbeitet. Dafür ist sie recht hoch mit fast 5mm. Sie schließt sehr sauber am Gehäuse ab, dass nur minimal größer ist im Durchmesser. Insgesamt ist die Uhr recht hoch mit 10mm Dicke. Dies ist den Ebenen im Dial geschuldet. Das Werk selbst ist recht schmal.

Schön gearbeitet ist der Kronenschutz, weil er fließend aus der gesamten Gehäusebreite herausragt und mit der Krone einen gemeinsamen Abschluss findet. Das Gehäuse, Lünette und Armband sind gebürstet, während der Bodendeckel Hochglanz poliert ist. Ok, den sieht man normal nicht, aber meine persönliche Meinung ist, den hätte man auch bürsten können für einen einheitlichen Look.

Der Anschluss der Armbandes erfolgt über halbe Federstege. Dies kennt man von verschiedenen anderen Herstellern auch. Die breiten Bandglieder haben eine H-Form. In Verbindung mit den Zwischenstücken ist hier ein sehr flexibles Armband entstanden, dass sich sehr angenehm tragen lässt. Außerdem gibt es an der Schließe 2 schmalere H-Stücke, wodurch sich das Armband recht präzise ans Handgelenk anpassen lässt. Was ich schön finde, es wird von vornherein ein extra Bandglied mitgesendet (für die kräftigeren Handgelenke unter uns). Allerdings ist das Armband gestiftet. Wer also nicht das passende Werkzeug hat, sollte dies beim Uhrmacher kürzen lassen, damit es keine unschönen Kratzer gibt.

Die Butterfly-Schließe ist sauber verarbeitet und passt auch gut zum Gesamteindruck der Guardian.

Als Werk ist hier ein Miyota 9039 verbaut. Es kam erst im Jahr 2018 auf den Markt und findet man seltener an. Es ist ein sehr dünnes Highbeat Werk von Miyota. Die technischen Daten des Miyota 9039:

Größe:11 ½ ´´´
Höhe:3,9mm
Genauigkeit:ー10~+30 sec/Tag
Gangreserve:42 Stunden
Halbschwingungen:28.800
Juwelen:24
Funktionen:Automatik
Handaufzug
Sekundenstopp
Nordgreen Guardian mit Miyota 3039
Nordgreen Guardian mit Miyota 3039

Weitere technische Daten und Explosionsbild gibt es hier als Download.

Die Miyota Werke gelten allgemein als sehr zuverlässig und das Bekannteste ist das 9015, dass in vielen Uhren verbaut ist.

Insgesamt ist die Nordgreen Guardian so gebaut, dass sie Generationen überdauern kann. Dies ist auch das ausgemachte Ziel von Nordgreen. Sie geben selbst eine Lebensdauer von 100 Jahren für die Uhr an und dies ist absolut nicht utopisch. Wer sich ein bisschen mit mechanischen und automatischen Uhren auskennt, der weiß, dass Uhrwerke dies schaffen. Allerdings sollten sie hierfür regelmäßig gepflegt werden. Also ist eine regelmäßige Revision angebracht, aber nicht nur für die Guardian, sondern für jede mechanische Uhr.

Die restlichen, verbauten Materialien schaffen die 100 Jahre mehr als locker, aber das können andere Uhren auch. Die 100 Jahre sind also mehr ein netter Werbefaktor, aber nicht herausragend. Andere schreiben es halt nicht.

Was mir persönlich sehr gut gefällt, ist die Nachhaltigkeit. Das habe ich in der Form noch bei keinem anderen Uhrenhersteller gesehen.

Nordgreen verwendet recycelte Metalle in der Guardian. Das Gehäuse, Armband und Lünette sind zu 85% aus recyceltem 316L Stahl. Das Zifferblatt ist komplett aus recyceltem Messing. Nordgreen hat in der Planungsphase eine Studie machen lassen, welche Materialien sich gut recyceln lassen, und hat sich hierauf festgelegt.

Nordgreen Guardian Verpackung

Auch die gesamte Verpackung ist recycelter Kunststoff. Sie entsteht bei Bestellung in einem 3D Drucker. Hierdurch liegen keine Verpackungen auf Halde, von denen keiner weiß, ob sie jemals verwendet werden.

Nordgreen Guardian Verpackung
Nordgreen Guardian Verpackung

Diesen Ansatz sollten vielleicht auch mal andere Hersteller aufnehmen. Ich denke hier ist noch ein riesiges Potential für Recycling. Denn ich denke nicht, dass recycelte Metalle schlechter sind, wie neu abgebaute.

Aber es gibt noch zwei Punkte bei Nordgreen, die ich gut finde:

Das Refurbished Programm:

Sollte dir deine Uhr nach Jahren nicht mehr gefallen, so macht dir Nordgreen ein Angebot zum Rückkauf. Die zurück gekauften Uhren werden gewartet, instand gesetzt und dann für kleineres Geld wieder verkauft. Ich kenne jetzt natürlich nicht die Ankaufspreise, aber grundlegend finde ich die Idee gut, denn gerade gebrauchte Uhren brauchen oft einen Service. Da muss man dann schließlich auch für bezahlen. Hier macht es eben der Hersteller.

Das Spenden Programm:

Nordgreen spendet einen Teil des Kaufpreises für 3 verschiedene Projekte. Du kannst bei deinem Kauf selbst bestimmen, welches der 3 Projekte du unterstützen willst. Auch dies ist für mich Nachhaltigkeit und das Überleben von Menschen, wie sauberes Wasser, Schutz des Regenwaldes und Bildung von Kindern. Du entscheidest beim Kauf, was es sein soll.

Fazit:

Die Guardian ist mit 699,- € mit Sicherheit kein Schnäppchen, aber man hat einen sehr guten Gegenwert an Leistung und sie kann sich locker mit Uhren aus der 1000,- € Klasse messen.

Mir persönlich ist die 40mm zu groß. Sie trägt sich schon wie eine 42-43mm. Aber die 36mm wäre schon zu überlegen, auch für mich selbst. Die gesamte Haptik der Guardian ist top. Der Designer Jakob Wagner hat mit der Guardian eine wunderschöne, zeitlose Uhr geschaffen, die für mich im Preisbereich bis 1000 Euro absolut in die Top Ten gehört.

Nordgreen Guardian Gutschein

Ach ja, es gibt noch ein Goodie von Nordgreen. Sie waren so lieb und haben mir einen 10% Gutschein zur Verfügung gestellt. Diesen könnt ihr beim Kauf einer Guardian, aber auch aller anderen Uhren, usw. bei Nordgreen verwenden.

Guardian by Nordgreen Logo BLACK

UHRENBLOG10NG

Damit gibt es 10% auf den Warenkorb Wert. Der Gutschein ist dauerhaft gültig.

Falls euch oben das Bild gefällt, wo man die Dial Ebenen sehen kann, dies gibt es hier als Wallpaper zum downloaden. Wie immer natürlich in 4k Auflösung.

Nordgreen Guardian Wallpaper Vorschau

Eine Vorschau des Wallpaper

Avatar-Foto
Olaf Hunck

Mahlzeit! Ich bin Olaf und ein absoluter Uhrenfan. Mir haben es mechanische Uhren angetan und hier besonders Genuine aus den 50ger, 60ger, 70ger & 80ger Jahren. Über diese kam ich dann auch zu den Reps, denn man kann gar nicht genug Geld verdienen, um sich alle Uhren ans Gens zu kaufen ;-) . Natürlich könnt Ihr mir auch gerne auf FB und anderen Plattformen folgen ;-). Ich würde mich sehr freuen.

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2 Comments

  1. “Als Werk ist hier ein Miyota 3039 verbaut. …”
    Es ist ein 9039!
    Gruß
    Jens Schuster

    • Danke für den Hinweis, habe es berichtigt. Hatte auch die ganze Zeit 9039 im Kopf. Ist schon blöd, wenn die Finger nicht das machen, was das Gehirn möchte ;-).

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